Das iKegger 2.0 Zapfsystem ist eine spannende Neuerung im Heimbraubereich. Was das System ist, habe ich unter anderem in diesem Video vorgestellt.
Wie der Vorgänger, ist der iKegger ein doppelt isoliertes / doppelwandiges Fass, welches zum Ausschenken von Getränken ohne Zapfanlage entwickelt wurde. Ob das Bier, Cider, Kaffee oder sogar Cocktails oder Limos sind macht dabei keinen Unterschied. Der iKegger besteht dabei aus drei Teilen: das isolierte Fass, dem Zapfkopf und dem Mini-Druckminderer.
Das Fass kann in 2l, 4l und 5l bestellt werden. Je nachdem, wie viel man plant auszuschenken kann man die passende Größe aussuchen. Der Zapfkopf kann unabhängig von der Größe ausgetauscht werden. Wichtig ist aber, das man zu jedem Fass einen eigenen Zapfkopf hat. Über letzteren wird auch das Bier per Gegendruck in das Fass gefüllt. So vermeidet man Sauerstoffeintrag und außerdem wird dadurch sichergestellt, dass die gebundene Kohlensäure im Bier bleibt. Um das Bier oder Getränk zu zapfen braucht man CO2 oder Stickstoff, welches über den Druckminderer reguliert wird. Dazu wird eine Patrone in den Druckminderer geschraubt, der Drucminderer ans Keg angeschossen und anschließend der Druck auf den gewünschten Wert eingestellt (üblicherweise 10 PSI). Nun kann man per Knopfdruck ein kaltes Bier zapfen, da durch die Isolierung das Bier bis zu 8 Stunden kühl bleibt.
Wie funktioniert der Aufbau?
Nachdem alle Teile ausgepackt sind sollte man als erstes den Silikonschlauch auf die passende Länge schneiden. Das Ende ist übrigens dass, woran die Edelstahlspitze hängt. Letztere sorgt dafür, dass auch während das Fass im Kühlschrank liegt Bier gezapft werden kann, weil das Schlauchende immer am Boden liegt. Ich halte zum Kürzen den Schlauch neben des Fass und schneide ungefähr auf Höhe des Gewindes ab. Anschließend kann man die Bierleitung von unten auf den Zapfkopf schieben.
Jetzt sollte das Fass desinfiziert oder wenn man sehr sicher sein möchte gereinigt werden. Wie das geht, besonders auch mit den iKegger Fässern zeige ich euch hier.
Wenn das Fass gereinigt ist (ggf. auch mit CO2 gespült) kann es nun mit einem John Guest / DuoTight Push Fitting verbunden und befüllt werden. Das Fass sollte auch auf ca. 0,1 Bar oder 2-3 PSI unter dem Druck des Quellfass (also dem Fass von dem das Bier umgefüllt wird) bedruckt werden. Meine Empfehlung ist hier, karbonisiertes und kaltes Bier ins Fass zu füllen. Ansonsten dauert es bis zu zwei Tage, bis das Bier Trinktemperatur erreicht hat, wenn es vorher Raumtemperatur hatte. Das liegt natürlich an der guten Isolierung des Kegs. Wichtig ist, das Füllen nicht zu schnell laufen zu lassen, damit sich nicht zu viel Kohlensäure entbindet.
Anschließend kann man das Fass mitnehmen (zum Beispiel wie ich hier in Griechenland am Strand 😃) und anfangen zu zapfen!
Wie zapft man am besten mit dem iKegger 2.0?
Hier ist eine Checkliste für meine Tipps:
- Das Bier sollte kalt sein (zwischen 2 und 6 Grad Celsius)
- Es sollte karbonisiert sein (auf max. 5,5g Co2 / Liter)
- Das Glas / der Becher muss sauber sein
- Mein Optimaldruck zum Zapfen für die meisten Biere liegt bei 10 PSI
Das schwierigste ist wahrscheinlich den richtigen Druck zum Pressen des Knopfes zu finden – das hat bei mir auch eine Weile gedauert. Besonders im Vergleich zum Zapfen mit Zapfhahn sollte man hier den Co2 Druck reduzieren, damit man ein gutes Zapfergebnis erreicht. Sollte es schäumen, ist meine Empfehlung den Druck abzulassen bis es klar läuft. Im Vergleich zu einer Zapfanlage, zu einem Durchlaufkühler oder Kegerator hat man hier einen sehr kurzen Weg vom Fass bis zum Auslass weshalb man nur wenig Widerstand hat und wenig Druck braucht.
Ich hoffe, dass euch dieser kurze Guide etwas weiterhelfen kann. In Zukunft werde ich noch ein paar Aspekte vertiefen und auch einen Troubleshooting-Artikel hochladen. Fehlt euch was? Dann schreibt mir doch einen Kommentar! Ich freue mich von euch zu hören. 😊